Zwischen 38 Viertausendern
Ich habe die vergangene Woche zwischen 38 Bergen, die höher als 4.000 Meter sind, verbracht. Meine Basis habe ich auf dem Campingplatz in Täsch aufgeschlagen. Von hier aus ist es entweder eine knapp sechs Kilometer lange Wanderung oder eine zwölf minütige Bahnfahrt bis ins autofreie Zermatt. Zermatt liegt auf 1.600 Meter über Meereshöhe und ist Ausgangspunkt zum Matterhorn und vielen anderen imposanten Bergen.

Leider bringt diese beeindruckende Natur manchmal auch Nachteile mit sich. Für mich ist es hier der Massentourismus. Keine Autos und der Blick auf das Matterhorn geben dem Ort einen besonderen Charme, der für mich persönlich aber nicht gegen den Massentourismus aufwiegt. Ich bin mir natürlich bewusst, dass ich auch als Tourist hier bin. Trotzdem werde ich mit dem Ort nicht warm.
Insbesondere hätte ich gedacht, dass in diesem Ort durch die Autofreiheit eine besondere Ruhe herrscht. Leider liege ich damit falsch, da gefühlt alle fünf Minuten Helikopter am Himmel unterwegs sind. Natürlich sind diese in einer solchen Umgebung unabdingbar und werden zum Transport und für Baustellen am Berg eingesetzt. Als ich aber am Ortseingang von Zermatt am Heli-Port vorbeikomme, kann ich beobachten, dass ein großer Teil der Flüge dazu dient, Touristen einmal schnell ums Matterhorn zu fliegen.

Ich besinne mich auf das was mir Freude bereitet und mache am nächsten Tag eine Wanderung, um die grandiose Natur mit der Kamera einzufangen. Der Blick auf die Bergwelt samt dem Matterhorn ist sehr beeindruckend. Diese Momente in der Natur entspannen mich und ich kann die Szenerie sehr genießen. Meine Intuition sagt mir aber, dass ich meine Suche nach zufriedenen Menschen an einem anderen Ort fortsetzen sollte. Deshalb reise ich weiter.



Da ich auf meiner kompletten Reise versuche, nicht auf Autobahnen oder Schnellstraßen zu fahren, führt mich mein Weg über wunderschöne, wilde, teils schneebedeckte Straßen und Pässe. Die Landschaften sehen teilweise aus wie gemalt und machen das Fahren zu einer Art Meditation. Ich genieße es, dass nur wenige Menschen auf diesen Straßen unterwegs sind.


Aufgrund einer Straßensperrung durch einen Erdrutsch, muss ich eine Umleitung nehmen. Der neue Weg bringt mich unerwartet zum Furka-Basis-Tunnel, den ich mit dem Autozug durchqueren muss. Mein Fahrzeug mit Wohnkabine passt gerade so drauf 😎. Auch eine spannende Erfahrung, mit der ich wenige Stunden vorher beim Frühstück noch nicht gerechnet habe.

Die nächsten festen Termine für Geschichten stehen erst in knapp zwei Wochen an, weshalb ich mich etwas treiben lassen kann. Ich freue mich auf die kommenden Begegnungen, vielleicht ja auch ganz unerwartete.

Winter BBQ am Matterhorn - das leibliche Wohl darf auch im Winter nicht zu kurz kommen 🤙🏻