Von der Zugspitze zum Matterhorn
Nachdem ich in Grainau und Garmisch-Partenkirchen Fanny, Maren und Manuel (siehe letzter Blog-Eintrag) treffen und fotografieren durfte, kann ich noch über eine weitere Begegnung aus der Region berichten. Ich habe Johanna im März dieses Jahres kennengelernt, als sie meine Wanderführerin für eine Schneeschuhtour war. Johanna lebt schon seit über 30 Jahren in Grainau und war bis zu ihrer Frühpensionierung bei der Sparkasse angestellt. Sie erzählt mir, dass es in ihrem Leben oft andere Menschen waren, die ihren Weg zu Glück und Zufriedenheit beeinflusst haben. Zum Beispiel hatte Johanna nie Interesse am Langlauf, das schien ihr total langweilig, da sie im Skifahren zu Hause war. Als eine Bekannte sie doch dazu überreden konnte es auszuprobieren, dauerte es nicht lange bis Johanna völlig begeistert war und einen Übungsleiterschein machte, um die Kinder und Jugendlichen im Verein wöchentlich zu unterrichten. Solche Begebenheiten gab es einige Male in ihrem Leben. Rückblickend ist sie sehr froh, dass sich die Dinge in ihrem Leben so entwickelt haben.

Interview mit Johanna in Grainau
Johanna musste in ihrem Leben verschiedene Krisen überwinden. Geholfen hat ihr dabei immer die Natur. Sie erzählt mir, dass sie zwei Lieblingsorte hat, zu denen sie immer geht, wenn es ihr nicht gut geht. An diesen Orten ist für sie die Schönheit der Natur so wertvoll, dass alle anderen Probleme in den Hintergrund rücken. Für Johanna sind diese Rückzugsorte eine Art Meditation, die ihr Leben wieder ins Gleichgewicht bringen. Da Johanna ein absoluter Freund des Winters ist, werde ich ihre Zufriedenheitsmomente auch in diesem fotografieren. Ich freue mich schon sehr darauf.
Mein nächstes Ziel liegt im Süden der Schweiz, die Region um das Matterhorn. Nachdem die letzten Wochen recht anstrengend waren, beschließe ich auf dem Weg dorthin für ein paar Tage einen Stop auf dem Stoos, am beeindruckenden Vierwaldstättersee, einzulegen und dort Freunde zu besuchen. Ich verbringe die Zeit mit der Familie, spiele mit den Kindern und arbeite mit meinem Lektor an den Texten für das Buch. Somit zumindest eine halbe Pause.

Blick auf den Vierwaldstättersee
Wieder unterwegs Richtung Süden mache ich für eine Nacht Rast am Lago Maggiore. Am folgenden Morgen wandere ich bei Lavertezzo am Fluss Verzasca entlang, an dem die "Ponte dei salti", eine Steinbrücke aus dem Mittelalter, über den Fluss führt. Die Wanderung führt mich immer entlang des Flusses durch kleine Wälder und ich habe Spaß daran, die Herbststimmung mit der Kamera einzufangen.





Die anschließende Fahrt führt mich über sehr kleine und kurvige Bergpässe kurz durch Italien, um nur kurze Zeit später über den Simplonpass wieder in der Schweiz zu gelangen. Bei meiner Abfahrt am Lago Maggiore waren es wunderbare 20 Grad, bei meiner Pause kurz vor dem Simplonpass knackige 2 Grad mit leichtem Schneefall - schon eine kleine Herausforderung mit kurzer Hose und Flip Flops 😎. Nun bin ich in Täsch am markanten Matterhorn angekommen und werde hier meine Suche nach zufriedenen Menschen fortsetzen.

Kurz vor dem Simplonpass